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Parodontose: Ursachen & Behandlung von Parodontitis bei Dr. Winking in Bochum

Parodontitis, umgangssprachlich oft als Parodontose bezeichnet, ist eine bakterielle Entzündung, die den Zahnhalteapparat (Knochen und Zahnfleisch) schädigt. Sie führt unbehandelt zu Zahnlockerungen und letztendlich zum Verlust der Zähne. In unserer Zahnarztpraxis in Bochum bieten wir unseren Patienten eine hervorragende Parodontitisbehandlung mit neusten Methoden an. Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme per Telefon oder per Mail.

Sie sind auf der Suche nach einer professionellen Behandlung bei Parodontitis? Gerne beantworten wir Ihnen im persönlichen Gespräch Ihre Fragen und sorgen dafür, dass Sie keine Angst vor dem Zahnarztbesuch haben.

Parodontologie-Behandlung für gesundes Zahnfleisch.

1. Was ist Parodontose?

Parodontose, wie Parodontitis im Volksmund genannt wird, ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates. Die Entzündung des Zahnfleischs ist eine Abwehrreaktion des Körpers gegen die Bakterien. Im fortgeschrittenen Stadium kann unbehandelte Parodontitis auch den Kieferknochen betreffen. Durch die Entzündung ist es möglich, dass sich betroffene Zähne lockern und den Halt im Knochen verlieren. Parodontitis kann also zum Zahnverlust führen.


2. Was sind die Ursachen von Parodontitis?

In der Regel entsteht Parodontitis durch eine Entzündung des Zahnfleischs. Bakterielle Zahnbeläge und eine erbliche Veranlagung zu einer verstärkten Entzündungsreaktion des Immunsystems, spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung.
Eine gründliche und regelmäßige Zahnreinigung ist daher notwendig, damit die Bakterien sorgfältig entfernt werden. Vor allem am Zahnfleischrand entsteht bakterieller Zahnbelang leichter als an anderen Stellen im Mund.


3. Welche Symptome treten bei einer Parodontose auf?

Bei einer Parodontitis wird das Immunsystem aktiviert. Das kann folgende Vorgänge bewirken:
  • Das Zahnfleisch wird stärker durchblutet, was sich unter Umständen durch eine Schwellung zeigt. Es sieht nun dunkler und rötlicher aus. Gesundes Zahnfleisch hingegen erscheint hellrosa.
  • Um die bakterielle Infektion zu bekämpfen, wandern weiße Blutkörperchen verstärkt in das Zahnfleisch ein. Dies führt gelegentlich zu einer Schwellung und damit zu Schmerzen beim Zähneputzen.

Häufig werden zu Beginn, wie auch im weiteren Verlauf der Parodontitis, keine Schmerzen wahrgenommen. Eine Entzündung des Zahnhalteapparates kann also über längere Zeit unbemerkt bleiben. Folgende Symptome sind mögliche Anzeichen für eine Parodontose:
  • Häufiges Zahnfleischbluten
  • Mundgeruch
  • Zahnfleischdrücken
  • Zahnlockerung
  • Zahnfehlstellungen
  • oder ein unangenehmer Geschmack im Mund

Raucher erkennen die Symptome von Parodontitis in der Regel schwieriger als Nicht-Raucher, weil ihr Zahnfleisch oft stärker entzündet ist, aber dafür weniger blutet. Die Gefahr ist also größer, dass eine chronische Entzündung nicht bemerkt wird.

In unserer Zahnarztpraxis in Bochum erkennen wir Parodontitis mit bloßem Auge. In manchen Fällen erscheint das Zahnfleisch jedoch trotz Entzündung gesund.


4. Wie kann Parodontose diagnostiziert werden?

Parodontose kann mithilfe von verschiedenen Untersuchungsmethoden diagnostiziert werden. Die wichtigste Untersuchungsmethode ist daher das so genannte Sondieren: Mithilfe einer Sonde – einem feinen Handinstrument mit Millimeterskala und abgerundetem Ende – kann das Vorhandensein und die Tiefe von Zahnfleischtaschen festgestellt werden. Die Sonde wird dazu an mehreren Stellen zwischen Zahn und Zahnfleisch geführt und die Tiefe einer eventuell vorhandenen Tasche an der Skala abgelesen.

Werden hierbei Werte von mehr als etwa 3,5 mm festgestellt, deutet dies auf eine Parodontitis-Erkrankung hin. Kommt es beim Sondieren zu einer Blutung oder tritt sogar Eiter an der betreffenden Stelle aus, kann dafür sowohl eine einfache Zahnfleischentzündung als auch eine Parodontitis verantwortlich sein.

Um den Gesundheitszustand des Zahnhalteapparates zu beschreiben und die Behandlungsnotwendigkeit festzustellen, können bei Bedarf zusätzlich verschiedene Kennwerte ermittelt werden:

  • Parodontaler Screening-Index (PSI)
    Hier wird die Zahnfleischtaschentiefe an mehreren festgelegten Messpunkten in der direkten Umgebung des Zahnes gemessen. Aus der Untersuchung ergibt sich ein so genannter „Code“ von 0 bis 4. Ein Wert von 0 bedeutet, dass das Zahnfleisch und der Zahnhalteapparat gesund sind. Die Werte 3 und 4 weisen auf eine leichte bzw. schwere Parodontitis hin, die einer Behandlung bedarf.
  • Sulcus-Blutungs-Index (SBI)
    Entzündetes Zahnfleisch reagiert auf vorsichtiges Berühren mit einer Sonde durch eine (leichte) Blutung. Mithilfe des Sulcus-Blutungs-Index‘ (SBI) wird die Blutungsneigung des Zahnfleisches beschrieben und dazu in 6 Stufen unterteilt. Zusätzlich wird die Schwellung und Rötung des Zahnfleisches beurteilt.
  • Papillen-Blutungs-Index (PBI)
    Bei diesem Indexwert wird das Auftreten einer Blutung im Bereich der Interdentalpapille (Zahnfleisch im Zahnzwischenraum) gemessen und in fünf Stufen von 0 bis 4 eingeteilt.
  • Ist die Parodontitis weiter vorangeschritten, können eventuelle Knochenschädigungen bzw. ein Rückgang des Kieferknochenkamms durch Röntgenaufnahmen erkannt werden.


5.Wozu eine Parodontitisbehandlung?

Das Ziel der Parodontitisbehandlung ist es, den oder die betroffenen Zähne auf Dauer zu erhalten. Die Entzündung des Zahnhalteapparates können wir in unserer Praxis in Bochum sowohl im frühen als auch im fortgeschrittenen Stadium behandeln und eine Ausbreitung verhindern. Wie bei jeder Erkrankung gilt: je früher therapiert wird, umso besser. Wird Parodontitis nicht behandelt, besteht neben Zahnverlust im schlimmsten Fall eine Gefahr für die Allgemeingesundheit. Die Bakterien können sich im ganzen Körper verteilen und sich an anderen Körperstellen oder Organe festsetzen.


6. Wie ist der Ablauf einer Parodontitisbehandlung?

In der Regel kann eine Parodontitis durch eine systematische Behandlung zum Stillstand gebracht werden. Bei jeder Therapie werden bakterielle Beläge und feste Ablagerungen in den Zahnfleischtaschen auf der Oberfläche der Zahnwurzel entfernt.

Die einzelnen Behandlungsschritte bei einer Parodontitis:

  1. Hygienephase (Initialphase)
  2. Bei Entzündungen im Anfangsstadium reichen meist eine verbesserte Mundhygiene des Patienten und eine oder mehrere professionelle Zahnreinigungen in individuell festgelegten Zeitabständen aus. Dabei werden weiche, bakterielle Beläge und Ablagerungen von den Zahnoberflächen und am Zahnfleischrand entfernt. Anschließend erfolgen Politur und Fluoridierung der Zahnoberflächen.
    Bereits nach dieser Phase gehen die Tiefe der Zahnfleischtaschen und der Entzündungsgrad meist zurück. Diese Vorbehandlung wird je nach Bedarf einmalig durchgeführt oder wiederholt. Ziel ist es, die Bakterienzahl an den erkrankten Stellen deutlich zu reduzieren.
  3. Geschlossene Behandlung
  4. Bei der geschlossenen Behandlung werden bakterielle Beläge, Zahnstein und andere Ablagerungen oberhalb und vor allem unterhalb des Zahnfleischrandes manuell mit feinen Handinstrumenten entfernt. Bei Bedarf arbeiten wir zusätzlich mit Ultraschall- oder Schallinstrumenten. Außerdem werden die Wurzel- und Zahnhalsoberflächen geglättet.
    Nach etwa 4 bis 6 Wochen erfolgt eine Nachuntersuchung. Diese kann die Messung der Zahnfleischtaschentiefen, die Beurteilung des Entzündungszustandes und dazu gegebenenfalls die Anfertigung von Röntgenaufnahmen umfassen. Anschließend wird die weitere Vorgehensweise abgestimmt. Das Therapiezwischenergebnis und weitere Therapiemöglichkeiten zum langfristigen Erhalt der Zähne werden besprochen.
  5. Optional: Chirurgische Verfahren zur Taschenelimination und Knochenregeneration
    • „Offene“ Behandlung
    • Bei Zahnfleischtaschen ab einer Tiefe von etwa 5 bis 6 mm kann eine so genannte offene Behandlung (auch als „Lappen-OP“ bezeichnet) durchgeführt werden. Diese Methode wird ebenfalls gewählt, wenn die oben genannte geschlossene Behandlung nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat. Dazu gehört die Freilegung eines Teils der Zahnwurzel im Bereich der Tasche durch einen kleinen Schnitt im Zahnfleisch, um die erkrankten Bereiche leichter zugänglich zu machen. Die Zahnhals- und -wurzelbereiche werden gereinigt, geglättet und erkranktes Zahnfleischgewebe entfernt. Anschließend wird das Zahnfleisch an den Zahn angelegt und mithilfe einer feinen Naht geschlossen. Ziel der Behandlung ist unter anderem eine möglichst gute Wiederanhaftung des Zahnfleisches an den Zahn und eine leichte Verringerung der Zahnfleischtaschentiefe.
    • Zahnfleischtaschenelimination
    • Falls die Bereiche auf diese Weise nicht gereinigt werden können, muss unter Umständen das Zahnfleisch an der entsprechenden Stelle mit einem Schnitt entfernt werden, um Zahnfleischtaschen und die in den Höhlungen vorhandenen Bakterien zu beseitigen.
    • Regenerative Verfahren zum Aufbau des Zahnhalteapperates
    • Neuere Entwicklungen ermöglichen es nicht nur den Kieferknochen wieder aufzubauen, sondern auch die Neubildung der „weichen“ Bestandteile des Zahnhalteapparates wie Bindegewebsfasern oder Wurzelzement gezielt zu fördern.

7. Ergänzende Behandlungsmaßnahmen bei einer Parodontitis

  • Antibakterielle Therapie
  • Bei Bedarf kann die Parodontitistherapie durch den Einsatz antibakterieller Wirkstoffe ergänzt werden. Beispielsweise wird der Wirkstoff dazu mithilfe eines Gels in die Zahnfleischtaschen gegeben. Ziel ist es, die parodontitisauslösenden Bakterien aus den Zahnfleischtaschen und der Mundhöhle zu entfernen. Sie kann ergänzend eingesetzt werden, wenn die Parodontitis besonders ausgeprägt ist.
  • Ultraschallunterstützte Behandlung
  • Je nach individuellem Befund können bakterielle Beläge und harte Ablagerungen auf den Oberflächen der Zahnhälse und -wurzeln ergänzend oder ausschließlich unter Einsatz von Ultraschallgeräten entfernt werden. Diese besitzen feine Arbeitsenden, die mit mehr als 16.000 Schwingungen pro Minute vibrieren und die bakteriellen Beläge sowie Ablagerungen auf den Wurzeloberflächen schonend entfernen.
  • Mikrobielle Untersuchung (Bakterientest)
  • In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, die in Zahnfleischtaschen vorhandenen Bakterienarten mithilfe eines mikrobiologischen Tests zu erfassen. Das Ergebnis wird zum Beispiel bei hartnäckigeren Entzündungen dazu genutzt, die Bakterien mit einer gezielten antibakteriellen Therapie abzutöten.

8. Wie lange dauert die Heilung nach einer Parodontitisbehandlung?

Die Heilung des Zahnfleisches nach einer Parodontosebehandlung ist abhängig vom Schweregrad der Entzündung. Geringe Taschentiefen heilen schneller als tiefe Zahnfleischtaschen. Da es sich bei Parodontose um eine chronische Erkrankung handelt, ist eine gute Mundhygiene auch nach der Behandlung unabdingbar. Ansonsten führen Bakterien zu einem Wiederauftreten der Parodontose und auf lange Sicht zum Zahnverlust.


9. Die Nachsorge bei einer Parodontitis

Chronische Parodontitis ist nicht vollständig heilbar. Die gute Nachricht ist: bei guter Mitarbeit des Patienten kann die Entzündung zum Stillstand gebracht werden. Daneben ist eine intensive zahnärztliche Nachsorge nach der Parodontitisbehandlung notwendig. Sie kann ein weiteres Voranschreiten der Entzündung aufhalten und trägt zum langfristigen Erhalt der Zähne bei.

Die zahnärztliche Betreuung in Form regelmäßiger Kontrolluntersuchungen und professioneller Zahnreinigungen sind dabei von großer Bedeutung. Die Kontrollen dienen unter anderem dazu, den Zustand von Zahnfleisch und Kieferknochen zu beurteilen. Dadurch wird ein weiteres Fortschreiten der Parodontitis frühzeitig erkannt und ein rechtzeitiges Eingreifen ermöglicht.

Neben der gründlichen zahnärztlichen Nachsorge ist die eigene sorgfältige Mund- und Zahnhygiene zu Hause wichtig.


10. Welche Putztechnik bei Parodontitis?

Das horizontale Putzen der Zähne von links nach rechts ist bei einer Parodontose nicht zu empfehlen. Dadurch werden der Zahnfleischsaum sowie Zwischenräume nicht erreicht. Beim Zähneputzen mit Parodontitis müssen der Zahnfleischsaum und der Interdentalraum von Bakterien und Plaque befreit werden. Wir empfehlen dafür die folgenden Putztechniken:

  • Modifizierte Bass-Technik
  • Modifizierte Stillman-Technik

Bei der modifizierten Bass-Technik wird die Zahnbürste im 45°-Winkel an den Zahn und das Zahnfleisch angelegt. Unter leichtem Druck werden rüttelnde Bewegungen ausgeführt, um die Plaque zu lockern. Anschließend wird dieser vom Zahnfleisch in Richtung Zahn abgestrichen (rot nach weiß).

Bei der modifizierten Stillman-Technik wird die Zahnbürste im Bereich des Zahnfleisches angesetzt. Die Bewegung erfolgt senkrecht in Richtung Kaufläche bzw. Schneidekante des Zahnes. Im Vergleich zur Bass-Technik entfällt hier die Rüttelbewegung.


Professionelle und nachhaltige Parodontitisbehandlung bei Dr. Winking in Bochum

In unserer Zahnarztpraxis wird die Parodontitisbehandlung individuell auf Sie abgestimmt. Je nach Schweregrad der Entzündung werden die Therapie sowie die Nachsorgemaßnahmen angepasst. Das Parodontitisrisiko und die Wahrscheinlichkeit eines Fortschreitens der Parodontitis dienen dabei als Entscheidungsgrundlage für weitere Maßnahmen. Wir möchten, dass Sie sich gut aufgehoben fühlen und kompetent beraten werden. Sie haben Zahnschmerzen oder wissen um Ihr Parodontitisrisiko Bescheid? Unser Team ist gerne für Sie da!